Beschreibung
Komponist und Flügelhornist Franz Koglmann sowie der ebenfalls in Wien sesshafte Piano-Grübler Oskar Aichinger haben sich auf Anregung von Kulturjournalist Klaus Nüchtern an das Songbook von Burt Bacharach heran gemacht, und das Resultat ist dank ihrer starken musikalischen Persönlichkeiten, die jedes Material auf ihre Weise prägen und es so im Grunde sekundär machen, nicht anders als berückend zu bezeichnen. Herrlich versponnene, melancholisch entrückte Mono- und Dialoge sind hier in fließenden Dramaturgien zu vernehmen. Da werden Bacharach-Themen zwischen „The Look of Love“ und „Wives and Lovers“ als Vehikel für avancierte harmonische Farbenspiele und geistreich-logische melodische Gedankenketten benützt. Die interpolierten, frei improvisierten Alfieludes bedeuten Ruhepunkte, Atempausen im ohnehin schon gedämpften, verhaltenen Ton-Treiben. „The Bridal Suite“ ist Musik für die blaue Stunde in melancholisch-schöner Zwei- oder auch Einsamkeit. (A. Felber / Concerto) Begreift man Hollywood als eine Verbindung von Glamour, großen Gefühlen und Perfektion, dann verlegt Franz Koglmann das Genre in die abblätternden Kulissen Wiens. Auch die Melodien von Burt Bacharach spielt er im Duo mit dem denkenden Romantiker am Klavier, Oscar Aichinger, so langsam, so zart und verloren, dass sich die Stücke wie Erinnerungen lesen: The Look Of Love, Close To You, Walk On By. Als müsse er ständig überlegen, ob es sich bei aller Gebrochenheit noch lohne, sich zu einer Melodie aufzuschwingen. Doch wenn er spielt, klingt das Zögern vor der Schönheit wie die Schönheit selbst: Bridal Suite. Wer zu dieser Musik heiratet, kann nichts mehr falsch machen. (Konrad Heidkamp, Die Zeit)Musik ist heute vielfach zum Hintergrundgeräusch verkommen. Die CD „The Bridal Suite“ kann man dagegen nur in Andacht und Hingabe hören. Sie ist den Kompositionen von Burt Bacharach gewidmet. Zwei Wiener Ausnahmemusiker, Oskar Aichinger am Klavier und Franz Koglmann am Flügelhorn, philosophieren über alle Facetten des Seins – romantisch, ironisch und melancholisch. Franz Koglmann präsentierte Mitte der 80er Jahre – angesichts des verblassenden Vorbilds des amerikanischen Jazz – seinen europäischen Gegenentwurf: eine Mischung aus der Zweiten Wiener Schule eines Webern und Berg, der Liebe zu Schubert und dem klanglichen Gestus des Cool Jazz. So der „Zeit“-Kritiker Konrad Heidkamp über den Komponisten Koglmann, der als Losung gern den kolumbianischen Dichter Nicolas Gómez Davila zitiert: „Die Echtheit des Gefühls hängt von der Klarheit der Idee ab.“ „The Bridal Suite“ ist bei Handsemmel Records erschienen. (Ernst A. Grandits, 3Sat)
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