Siwan – Nahnou Houm

18,50

mit Barokksolistene

  • Artist: BALKE, JON
  • VÖ Datum: 03.11.2017
Artikelnummer: ECM 2572CD 602558000000 Kategorie: Schlagwort:

Beschreibung

Der norwegische Pianist, Komponist und Arrangeur Jan Balke begeisterte 2009 mit seinem Projekt Siwan Musikfreunde und Kritiker gleichermaßen – nicht nur wegen der in zeitgenössischer Improvisation, Frühbarock, sephardischer und arabischer Tradition angesiedelten Musik, sondern auch wegen des damit verbundenen Gedankengebäudes, an dem er jetzt, acht Jahre später, weiterbaut. Einmal mehr wird al-Andalus zum Sehnsuchtsort, wo Christen, Juden und Muslime friedlich koexistierten und die kulturellen, künstlerischen und wissenschaftlichen Errungenschaften auf ein bis dorthin unerreichtes Level brachten. Was, wenn all dem durch die Auswirkungen der Inquisition und weltlicher Herrschaftsgelüste nicht ein abruptes Ende bereitet worden wäre? Darüber lässt sich trefflich spekulieren, aber auch – wie Jon Balke mit „Nahnou Houm“ beweist – ebenso eindrucksvoll musizieren. Von der ursprünglichen Siwan-Besetzung sind der Perkussionist Helge Norbakken und der Darbuka-Spieler Pedram Khavar Zamini wieder mit dabei, neu sind Derya Turkan, ein Virtuose auf der türkischen Kastenhalslaute Kemençe, und die Sängerin und Oud-Spielerin Mona Boutchebak. Die Algerierin ist der von Balke lange gesuchte Ersatz für die marokkanische Sängerin Amina Alaoui. Sie fügt sich mit ihrer ausdrucksstarken Stimme perfekt in den – wie auch schon beim Debütalbum – durch Bjarte Eikes Barokksolistene beträchtlich erweiterten Ensembleklang ein. Die von Boutchebak  mit viel Feingefühl und großem musikalischem Gespür interpretierten lyrischen Texte des persischen Sufi-Mystikers Fariduddin Attar, seines katholischen Kollegen Juan de la Cruz und des spanischen Nationaldichters Lope de Vega liefern den gedanklichen Background für die musikalischen Reflexionen Jon Balkes. Die elf Stücke sprengen auf musikalischem Weg ebenfalls alle Grenzen, bringen Elektronisches und Archaisches, ethnische Traditionen und zeitgenössische Musik zusammen. Und ganz seiner Utopie eines respektvollen Miteinanders entsprechend, klittert Jon Balke die Elemente nicht zu einem seelenlosen Fusiongebräu zusammen, sondern lässt sie stets geschmackssicher gerade durch ihre Eigentümlichkeit und Unterschiedlichkeit eine faszinierende Wirkung entfalten. In Siwan demonstrieren virtuose Könner aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Genres, wie in perfektem Zusammenspiel aus scheinbar Disparatem etwas wunderbar Neues entstehen kann. Schade, dass Politik und Gesellschaft gerade wieder einmal in die Gegenrichtung davonzupreschen scheinen! (Peter Füssl, Kultur Vorarlberg)

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